GEMEINSAM DIE ZUKUNFT GESTALTEN

Ein Jahr tiefgreifender Veränderungen liegt hinter uns. Unter dem Einfluss des Krieges in der Ukraine haben sich die Wettbewerbsbedingungen in der Medienwirtschaft erneut gewandelt und zusätzlich erschwert: extrem gestiegene Papierpreise und Herstellungskosten der Verlage und deutlich gestiegene Logistikkosten im Vertrieb von Printprodukten bei gleichzeitig nachlassender Kaufkraft der Verbraucher!

Sowohl in den Verlagen als auch in den Vertriebs-Unternehmen zeichnet sich eine zunehmende Tendenz zur Konzentration ab. Kleine und mittelständische Unternehmen sind durch den Kostendruck in ihrer Existenz gefährdet. Die Lohnentwicklung gefährdet Arbeitsplätze. Und noch ist kein Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Die Auflagenzahlen der großen und über Jahrzehnte führenden Zeitschriften- und Zeitungstitel sind weitgehend rückläufig, manche davon in geradezu beängstigenden Größenordnungen. Inwieweit digitale Leseangebote die Umsatz- und Ertragsrückgänge in Print zukünftig kompensieren werden, ist offen. Nichts wird bleiben, wie es war. „Tempora mutantur“, sagt der „Lateiner“.
Zugleich gilt für die Gestaltung der Zukunft das Prinzip der Vernunft und damit eine realistische

Analyse der gegenwärtigen Situation:

  • Nach wie vor gibt es Zeitschriften und Zeitungen, die nicht austauschbar sind und die aufgrund ihrer journalistischen Qualität in ihren Auflagenzahlen stabil sind und diese zum Teil sogar steigern können.

  • Special-Interest-Titel weisen infolge ihrer spezifischen Zielgruppen konstante Auflagen aus. Unverwechselbaren Zeitschriften gehört die Zukunft. Je austauschbarer eine Publikumszeitschrift gestaltet ist, umso stärker unterliegt sie der Gefahr im Wettbewerb nicht bestehen zu können.

  • Das Abonnement und der Bezug von Mietzeitschriften bieten die optimale Möglichkeit für eine dauerhafte Leser-Blattbindung.

  • Das Lesen von Printerzeugnissen (Zeitschriften, Zeitungen, Bücher) ist eine wichtige Voraussetzung für Meinungsfreiheit und Pressevielfalt. Die Leserinnen und Leser können frei und individuell entscheiden, was sie lesen möchten. Sie unterliegen nicht dem ausgeklügelten Prinzip der Informationsbeeinflussung durch datentechnische Tools, die ihnen im Internet die Lektüre (oft) manipulativ zuordnen.

  • Der ausschließliche Konsum digitaler Lese- und Informationsangebote führt häufig zu zufälligem und oberflächlichem Lesen.

  • Eine demokratisch verfasste Gesellschaft und die Politiker/innen die dafür in Verantwortung stehen, müssen dafür Sorge tragen, dass das Lesen von Printerzeugnissen als wesentliche Voraussetzung für den Erwerb von Bildung und Wissen erhalten bleibt. Die Rahmenbedingungen für den wirtschaftlichen Wettbewerb in Herstellung und Vertrieb von Printerzeugnissen bedürfen einer Überprüfung.

Bedeutung des Lesezirkels und aktuelle Herausforderungen

In der Lesezirkel- Sonderausgabe des dnv (Der neue Vertrieb), die im November im Presse Fachverlag erschien, nehmen Vertriebsmanager großer Zeitschriften- Verlage zur Bedeutung des Vertriebsweges Lesezirkel Stellung. Sie unterstreichen den hohen Stellenwert von Lesemappen beim Erreichen ihrer Zielgruppen und würdigen insbesondere deren „Schrittmacherdienste“ durch die Auslage in den öffentlichen und gewerblichen Auslagen. Eindrucksvoll bestätigt werden die Statements durch die in der Sonderausgabe enthaltene Übersicht zur Auflagenrelation (LZ-Auflage/EV-Auflage) bei wichtigen Titeln des Zeitschriftenmarktes.
Vor diesem Hintergrund der gegenwärtigen Marktsituation stellen sich die Unternehmen des Verbandes Deutscher Lesezirkel den aktuellen Herausforderungen:

  • Optimierung des Customer-Relationship-Managements: Wir wollen die Haltbarkeit unserer Lesezirkel-Abonnements weiterhin (auch im Interesse der Verlage) verbessern!

  • Wir widmen uns der Frage, welche printnahen Produkte wir unseren Kunden in enger Zusammenarbeit mit den Verlagspartnern jetzt und in Zukunft zielgruppengerecht im „home-delivery-service“ anbieten können.

  • Wir prüfen Vertriebsmodelle, mit denen der Lesezirkel die Verlage in der Vermarktung von kombinierten print- und digitalen Leseangeboten unterstützen kann.

  • Wir wollen neue Kunden für die ökologisch und ökonomisch zeitgerechte und zukunftsträchtige Form des Lesezirkel-Bezugs gewinnen und neue Zielgruppen
    ansprechen.

  • Wir sind bestrebt, den Dialog zwischen Verbänden, Verlagen und Lesezirkel zu intensivieren. Es ist unser Ziel, die Rahmenbedingungen der Marktpartner für beide Seiten, Verlage und Lesezirkel, zukunftsfähig zu gestalten.

  • Eine demokratisch verfasste Gesellschaft und die Politiker/innen die dafür in Verantwortung stehen, müssen dafür Sorge tragen, dass das Lesen von Printerzeugnissen als wesentliche Voraussetzung für den Erwerb von Bildung und Wissen erhalten bleibt. Die Rahmenbedingungen für den wirtschaftlichen Wettbewerb in Herstellung und Vertrieb von Printerzeugnissen bedürfen einer Überprüfung.

LESEZIRKEL HEUTE: In eigener Sache

Die regelmäßig erscheinende Information LESEZIRKEL HEUTE wendet sich an ausgewählte Vertriebsmanager und Unternehmer in Verlagen und Vertriebsunternehmen. Wir möchten Sie über das interne Verbandsgeschehen hinaus fortlaufend zu den Entwicklungen im Vertrieb von Mietzeitschriften informieren, aktuell, kritisch und zukunftsorientiert. Wir glauben an die Zukunft von Print und sind davon überzeugt, dass der Lesezirkel einen wichtigen Beitrag dazu leistet.

Wir wünschen Ihnen frohe Weihnachten und ein gutes, erfolgreiches Jahr 2023!
Vorstand und Geschäftsführung des Verbandes Deutscher Lesezirkel e.V.

Immer auf der Höhe der Zeit:

Der Lesezirkel Limberg liefert die Lesemappe in der Aachener Innenstadt mit einem Lastenfahrrad aus: „Wir testen zurzeit die Möglichkeiten der Zeitschriften-Zustellung in der Aachener Innenstadt mit einem Lastenfahrrad – mit bislang durchweg positivem Feedback“, berichtet Charlotte Limberg, Juniorchefin des Unternehmens. Diese Form der Belieferung ist emissionsfrei und somit umweltfreundlich. Kunden im innerstädtischen Raum, in Fußgängerzonen und in Ballungsgebieten lassen sich leichter erreichen, da eine Belieferung bis vor die Haustür möglich ist.

Für Rückfragen

Verband Deutscher Lesezirkel e.V.
Philipp Brück (Geschäftsführer)

Anschrift:
Vorhaller Str. 21
58089 Hagen
Tel: 02331/187877-0
E-Mail: info@lesezirkel-verband.de